Jahres­bericht
2020

2020 – Halbzeit für die Regionale!

Geschätzte Vereinsmitglieder, liebe Leserin und lieber Leser

«Vertrautes gegen Unbekanntes einzutauschen, ist anspruchsvoll», so zu lesen in meinem letztjährigen Editorial. Wer hätte damals geahnt, dass die Fähigkeit, sich schnell auf Neues einzustellen, 2020 besonders gefragt sein würde? Nicht vorstellbar, dass urplötzlich eine Pandemie die Welt dominieren, all unsere Lebensbereiche tangieren und uns andauernd eine «neue Normalität» aufzwingen würde. Diese verschonte auch die Regionale nicht. Unsere Jahresplanung wurde heftig durchkreuzt: Veranstaltungen? Abgesagt! Anlässe? Verschoben! Videokonferenzen statt persönlicher Treffen, Zirkularbeschlüsse, Homeoffice.

Doch aller Widrigkeiten zum Trotz: Die Corona-Zeit wurde zum schier unglaublichen Lernfeld. Kreativität, Flexibilität, Improvisation, alles nötig und so geschätzt wie nie. Viele Alternativen sind nur dank Technik und Elektronik möglich geworden. Die «Querwanderungen» sind neu virtuell und die «Limmattaler Geschichten» werden online frei Haus geliefert. Es galt, die Realität zu akzeptieren und das Beste daraus zu machen.

2020 war Halbzeit für die Regionale, der Zeitpunkt für eine Zwischenbilanz. Wir haben unsere bisherige Arbeit reflektiert, Resultate diskutiert und uns über die bunte Palette der uns vorliegenden, spannenden Projekte gefreut. Wir haben fokussiert und priorisiert, den Blick immer auf Umsetzung und Präsentation an der Zwischenschau 2022 oder in der Projektschau 2025 gerichtet. Dem folgend haben wir auch die Leitlinien für unser künftiges Handeln angepasst. Wertschätzung für unser Tun erfuhren wir durch motivierende Rückmeldungen und grosses Vertrauen wurde unserer Organisation durch die Sicherung der Finanzierung bis 2025 ausgesprochen.

Fazit: Die Regionale ist auf Kurs, das ganze Team gut aufgestellt und voller Tatendrang. Mein herzlicher Dank geht an alle, die die Regionale bis in die jetzige Halbzeit begleitet haben und den Weg bis zum Ziel weiter mit uns gehen. Mit der Regelung meiner Nachfolge 2021 werde ich von Bord gehen und damit die Verantwortung als Präsidentin der Regionale abgeben. Ich werde dies mit dem guten Gefühl tun, mitgeholfen zu haben, eine heute anerkannte und geschätzte Organisation von Grund auf aufzubauen. Immerhin war das Format hierzulande ein noch völlig unbekanntes. Ich freue mich, das Ruder jemand anderem zu übergeben, der die Regionale mit Geschick, Lust und Entschlossenheit bis zur Projektschau 2025 führen wird und wünsche viel Erfolg! So verabschiede ich mich mit diesem 5. Jahresbericht ganz herzlich von Ihnen,

Brigitta Johner
Präsidentin

Aus der
Geschäfts­stelle

Der Countdown läuft

Wir haben das Jahr 2020 genutzt, um unser Projekt-Portfolio sowie unsere Ausrichtung kritisch zu sichten und zu bewerten. Darauf aufbauend haben wir die Ziele und die Strategie bis 2025 geschärft. Auch ergeben sich daraus bereits spannende Ideen für die Zwischenschau 2022. Konkret gesetzte Schwerpunkte sind Begegnung, Erholung und Wohnen im Limmattal.

Arbeiten während der Pandemie

Die Corona-Pandemie hat uns kräftig durchgeschüttelt. Statt physischer Veranstaltungen waren wir viel virtuell unterwegs. Auch unsere Gremien haben sich meist online getroffen. Planungs- und Bauarbeiten liefen jedoch im Hintergrund weiter und die Geschäftsstelle konnte dank ihrer technischen Infrastruktur problemlos zeitweise im Homeoffice die Projekte weiter unterstützen sowie vorantreiben.

Veränderungen im Team

Wir haben uns im Bereich Kommunikation verstärkt, um die Sichtbarkeit und mediale Präsenz der Projekte und unserer Organisation weiter zu steigern. Diese wichtige Aufgabe übernimmt seit September Maja Bartholet mit viel Engagement und grosser fachlicher Kompetenz.

Ende November hat uns leider unsere Projektleiterin Carmen Simon verlassen. Wir freuen uns, mit Daniela Hallauer eine ebenso kompetente Nachfolgerin gefunden zu haben. Sie startete im Februar 2021 bei uns.

Jahres­abschluss 2020

Insgesamt hat der Verein das Jahr gut abgeschlossen. Haupterträge sind die jährlichen Beiträge von Swisslos Aargau, Lotteriefonds Kanton Zürich sowie unseren Mitgliedergemeinden. Zusätzlich konnten wir Fr 29’000.- aus einer Einmalförderung der Werner H. Spross-Stiftung sowie einer weiteren Spende verbuchen. Die budgetierte Drittmittelförderung konnte damit jedoch nur teilweise erreicht werden. Auf der Ausgabenseite lag der Aufwand der Geschäftsstelle genau im Plan. Der Gesamtaufwand fiel insgesamt kleiner aus, da wir für Events, Kommunikation und Partizipation coronabedingt weniger verbraucht haben. Insgesamt resultiert ein leicht über Budget liegender Ertragsüberschuss, der in die Rückstellungen für die beiden wichtigen Ausstellungsjahre 2022 und 2025 fliesst.

Projekt­fortschritte

Noch fünf Jahre bis zur grossen Ausstellung - unsere Projekte nehmen Fahrt auf!

Projekte weiter gepusht

Je nach Bedürftigkeit und auch Projektfortschritt haben wir im 2020 wieder unsere Projekte auf verschiedene Art und Weise unterstützt. Für bereits nominierte Projekte wie «Korridor Sulperg-Rüsler» und «Siedlungscoach» wurden Projektstorys und kleine filmische «Werbespots» erstellt. Im «Korridor Sulperg-Rüsler» kann man jetzt zudem virtuell wandern.
Projekten, die noch in den Kinderschuhen stecken, halfen wir mit ersten Konzepten oder organisatorisch bei der Aufstellung einer Trägerschaft. Wieder andere Projekte wie das «Heimattal» unterstützten wir bei der Antragstellung bei Stiftungen oder Forschungsinstitutionen.

Neu nominierte Projekte

Sieben Projekte haben sehr gute Fortschritte gemacht, sodass wir sie in den Status «Nominiert» erhoben haben. Mit dieser Auszeichnung sind die Projekte für die Ausstellung 2025 gesetzt und dürfen neben den fünf bereits 2019 nominierten das Label «Ein Projekt der Regionale 2025» tragen. Es sind dies: «Bäderkultur Baden», «Siedlungscoach», «Klosterhalbinsel Wettingen», «Zwischenzimmer», «Ruheorte.Hörorte.», «Park am Wasser» und «Pischte 52». Wir gratulieren den Projektträgerschaften.

Freiraum «Ruheorte. Hörorte.»

Das vom Bund, den Kantonen Aarau und Zürich sowie der Stadt Dietikon finanzierte Projekt hat das Grobkonzept für die Initiativen, die das Bewusstsein für die akustische Qualität im öffentlichen Raum schärfen, weiter ausgearbeitet. Ein Kick-Off des Projekts steht kurz bevor.

Zusammenleben «Bäderkultur Baden»

Die Thermalquellen in Baden und Ennetbaden locken seit 2000 Jahren Menschen ins Limmattal. Das Projekt bietet Einblicke in das Kulturerbe der Bäder. Es zielt darauf ab, die Bedeutung der Bäder wieder stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. Das erste Kuratorenteam für die Vermittlung des Badener Kulturerbes ist gestartet und wird 2021 erste Projekte umsetzen.

Zusammenleben «Klosterhalb­­insel Wettingen»

Die Klosterhalbinsel Wettingen ist von internationaler, kulturhistorischer Bedeutung. Das Projekt strebt den Auf- und Ausbau eines Vermittlungsangebots auf Basis der einmaligen Bildungs- und Klostergeschichte an. Damit wird die Attraktivität der Klosterhalbinsel für ein breites Publikum sicht- und nutzbar gemacht.

Zusammenleben «Zwischen­­zimmer»

Das Projekt befasst sich mit den Veränderungen des Lebens- und Wohnraums im Limmattal. Es richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Oberstufe von Spreitenbach und Dietikon. Das Projekt lädt die Jugendlichen dazu ein, sich in die Gestaltung ihres Lebensraums einzubringen. Das Projekt wird 2021 umgesetzt.

Zusammenleben «Siedlungs­­coach»

Um sich rasch zu Hause zu fühlen, ist es wichtig, gute Beziehungen zur Nachbarschaft aufzubauen. Das gilt nicht nur innerhalb des eigenen Hauses, sondern der ganzen Siedlung. Die Siedlungscoachin schlägt dafür Begegnungsformen vor und erarbeitet Ideen für die aktive Gestaltung des Zusammenlebens und der Siedlungsräume.

Zusammenleben «Pischte 52»

Das Projekt «Pischte 52» in Schlieren sieht eine Zwischennutzung der frei gewordenen Kantonsstrasse im Stadtzentrum vor. Innerhalb des innovativen Projekts sind bereits mehrere Ideen aus der Bevölkerung sowie von Vereinen umgesetzt worden. Daraus wurden bereits erste Erkenntnisse für eine spätere, dauerhafte Nutzung abgeleitet.

Freiraum «Park am Wasser»

Die Stadt Zürich plant in Zürich-Höngg einen öffentlichen Park direkt an der Limmat. Im ersten Dialog mit der Zürcher Bevölkerung zeigte sich eine breite Zustimmung zum neuen Park. Ebenso konnten erste Interessenten und Ideen für die geplanten «Pflanzzimmer» gewonnen werden. Der Park ergänzt das übergeordnete Projekt «Blaues Band Limmat».

Arbeit der Organe

Lenkungs­ausschuss

Im Lenkungsausschuss werden unter der Leitung unserer Präsidentin, Brigitta Johner, neben der Behandlung von operativen Fragen vor allem auch strategische Entscheide gefällt. So traf sich der Lenkungsausschuss neben fünf regulären Sitzungen auch zu einem Strategie-Workshop, um wichtige Fragen der Zielsetzung und Fokussierung zu behandeln. Im Lenkungsausschuss ersetzt Rahel von Planta, Gemeindepräsidentin Oetwil a.d.L., Roger Bachmann, der aus zeitlichen Gründen ausscheidet. Ebenfalls neu begrüsst haben wir Aude Ratia-Brasier vom ARE Kanton Zürich, die die Nachfolge von Maresa Schumacher angetreten hat.

Vorstand

Der Vorstand konnte sich dieses Jahr leider nicht physisch treffen. Jahresbericht und Jahresrechnung 2019 sowie Budget und Ziele 2021 wurden im Zirkularverfahren gutgeheissen und zuhanden der Mitgliederversammlung verabschiedet. An der virtuellen Sitzung im Herbst 2020 konnten wir Martin Uebelhart, Gemeindeamman Neuenhof, und Markus Mötteli, ad interims Gemeindepräsident Spreitenbach neu im Vorstand begrüssen. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.

Mitglieder­versammlung

Die Beschlüsse der Mitgliederversammlung wurden 2020 ebenfalls schriftlich eingeholt. Die Mitglieder folgten den Empfehlungen des Vorstandes und nahmen alle Anträge mit grosser Mehrheit an. Vize-Präsident Roland Kuster, Gemeindeammann Wettingen, danken wir herzlich für sein Engagement und die Annahme seiner Wiederwahl. Unseren Mitgliedern danken wir für das entgegengebrachte Vertrauen und hoffen, sie bald wieder live zu begrüssen.

Fachbeirat

Der Fachbeirat traf sich 2020 zu zwei Projektkonferenzen. Im Herbst war er im Limmattal unterwegs und hat sich von einzelnen Projekten direkt vor Ort ein Bild gemacht. Die Beratungstätigkeit für die bestehenden Projekte im Rahmen des Qualifizierungsprozesses gewinnt zunehmend an Bedeutung gegenüber der Diskussion um die Neuaufnahme von weiteren Projekten.

Ausblick

Nach der Schau ist vor der Schau

Die Vorbereitungsarbeiten für das anstehende Zwischenschaujahr 2022 sind bereits gestartet. Es gilt hier nicht nur, die Veranstaltungen und die Ausstellung vorzubereiten, sondern auch den Boden für eine gute Sichtbarkeit der Projekte zu legen. Deswegen soll 2021 die Bekanntheit der Regionale weiter gesteigert werden. Ziel ist, 2022 bereits weit fortgeschrittene oder umgesetzte Projekte einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren. Bei der Projektarbeit steht die weitere Fokussierung auf die nominierten oder ausgewählten Projekte im Vordergrund. Eine Aufnahme von neuen Projekten wird nur noch für die definierten Schwerpunkte verfolgt.