Jahres­bericht
2021

Manchmal kommt alles anders, als man denkt.

Geschätzte Vereinsmitglieder, liebe Leserin und lieber Leser

Wer hätte jemals geahnt, dass wir uns anfangs 2021, knapp ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie, erneut in einem Lockdown befinden? Unser Leben und Handeln war geprägt von ausserordentlichen Situationen. So waren Kultur-, Freizeit- und Sporteinrichtungen geschlossen, gearbeitet wurde vornehmlich zu Hause.

Auch das Geschäftsjahr der Regionale 2025 war aussergewöhnlich. Geplante Aktivitäten konnten nicht durchgeführt werden, Sitzungen und Abstimmungen wurden digital abgehalten. Dank der hervorragenden Vorbereitung von Seiten der Geschäftsstelle und der ausgeprägten technischen Kenntnisse unserer Mitarbeitenden, hat alles immer einwandfrei geklappt. Herzlichen Dank dafür! Ja, wir haben festgestellt, dass die digitale Welt durchaus funktioniert und sie hat dem einen oder anderen von uns ungeahnte Fähigkeiten im Umgang mit der Technik entlockt.

Umso schöner und geschätzter waren sie dann, die persönlichen Begegnungen, als sie wieder möglich waren: so wurde zum Beispiel mit rund 80 Teilnehmenden «quergewandert», um das Gebiet zwischen dem Sulperg und dem Rüsler bekannter zu machen.

Ein Highlight war die Feier zur Halbzeit der Regionale, welche in Neuenhof an schönster Lage direkt an der Limmat stattfand. Über 100 Gäste aus Wirtschaft und Politik durften wir begrüssen; Projektträgerinnen und Projektträger, ehemalige und aktuelle Vereinsmitglieder, Kantons-Vertreterinnen und -Vertreter sowie weitere Interessierte. An diesem Anlass verabschiedete sich die bisherige Präsidentin, Brigitta Johner, welche sich seit der Gründung mit Herzblut für den Auf-und Ausbau der Regionale 2025 eingesetzt hatte. Sie bleibt uns als äusserst engagierte Person in bester Erinnerung – wir danken Dir für Deine grossartige Arbeit, liebe Brigitta. Ihre Nachfolge wird demnächst eingesetzt, interimistisch kommen mir als Vize-Präsidentin ein paar Zusatzaufgaben zu.

Die Vorfreude ist gross auf die Zwischenschau 2022. Lassen Sie sich inspirieren durch eine Vorschau auf Projekte, welche schon für das grosse Finale im 2025 gesetzt sind. Von den bisher 55 Projekteingaben sind 31 aufgenommen worden. Von diesen «Vornominierten» haben 11 Projekte bereits den Status «Nominiert» und 4 den Status «Ausgewählt» erlangt. Noch immer werden Projekte eingegeben, evaluiert, geprüft und fein säuberlich ausgewählt. Alle weisen sie eine Verbundenheit mit unserer Region aus. Das Limmattal, unser Wohn- und Lebensmittelpunkt, den es sich lohnt zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Rahel von Planta
Vize-Präsidentin

Aus der
Geschäfts­stelle

Mehr Sichtbarkeit

2021 haben wir unsere Bekanntheit bei der Bevölkerung des Limmattals gesteigert. Das Jahr startete mit einer gross angelegten Plakatkampagne. In all unseren Mitgliedergemeinden war die Regionale ab März bis Ende Jahr auf diversen Plakatflächen der APG vertreten und machte auf die Vielfältigkeit unserer Projekte aufmerksam. Mitte Jahr veröffentlichten wir zudem die Interview-Serie «Fames of Limmattal», in welcher zehn Persönlichkeiten ihre Sicht auf das Tal preisgeben.
Mit insgesamt 46 Artikeln in unterschiedlichen Publikationen haben wir auch abseits unserer eigenen Kanäle ein breites Publikum erreicht.

Halbzeitfest und Zwischenschau

2021 war das Jahr der «Halbzeit» und gleichzeitig das Jahr vor der nächsten Zwischenschau im 2022. Anfangs September feierte der Verein zusammen mit den beiden Kantonen, unseren 16 Mitgliedergemeinden sowie vielen Gästen seine Halbzeit mit einem schönen Fest am Neuenhofer Limmatufer. Das war ein passender Rahmen, um unsere bisherige Präsidentin Brigitta Johner gebührend zu verabschieden. In der Projektstory «Auf gutem Weg» schaut sie auf die erste Halbzeit der Regionale zurück. In der zweiten Jahreshälfte wurde intensiv die kommende Zwischenschau 2022 vorbereitet.

Herzlich willkommen im Team

Im Februar startete Daniela Hallauer (Master of Arts in Kulturanalyse, Soziologie und Neuere Geschichte) als Projektleiterin in den Bereichen Kultur und Gesellschaft sowie als stellvertretende Geschäftsleiterin. Seit Oktober und während eines Jahres unterstützt uns zudem unsere Praktikantin Larissa Brechbühl im Bereich Kommunikation und Zwischenschau 2022. Sie studiert Kommunikationswissenschaften und
Medienforschung an der Uni Zürich.

Jahres­abschluss 2021

Die Ausgaben 2021 für Geschäftsstelle und Projektunterstützung bewegen sich insgesamt unter dem Budget 2021. Auf der Ertragsseite hatten wir Drittmittel in der Höhe von CHF 100‘000 eingeplant, die wir nicht generieren konnten. Aufgrund dieser fehlenden Einnahmen konnten die budgetierten Rückstellungen zur weiteren Anhäufung des «Ausstellungstopfs 2025» nicht realisiert werden. Insgesamt schliessen wir das Jahr mit einem geringen Verlust ab.

Projekt­fort­schritte

Nicht mehr lange bis zur Zwischenschau 2022: Unsere Projekte entwickeln sich weiter und die ersten sind bereits abgeschlossen.

Auch 2021 konnten wir unsere Projekte trotz der Einschränkungen durch die Pandemie bei wichtigen Projektschritten unterstützen. Im Rahmen des Projekts «Ruheorte.Hörorte.» haben wir die hörbegeisterte Limmattaler Bevölkerung in die Kunst des Klangspazierens eingeführt. Mit rund 80 Personen sind wir quer durchs Limmattal gewandert und haben den vielseitigen «Landschaftskorridor Sulperg-Rüsler» erkundet. Für den zweiten wichtigen «Landschaftskorridor Hüttikerberg-Sandbühl» konnten die nächsten Schritte aufgegleist werden – gemeinsam mit den vier Gemeinden Spreitenbach, Würenlos, Dietikon und Oetwil an der Limmat.
Selbstverständlich spinnen wir im Hintergrund auch für unsere weiteren Projekte die Fäden, packen an, wo es notwendig ist und ebnen ihnen bis 2025 den Weg zu einer möglichst erfolgreichen Umsetzung.

Zusammenleben «Heisser Brunnen»

Seit November 2021 kommen beidseits der Limmat die Menschen zusammen, um in den «Heissen Brunnen» in Baden und Ennetbaden ins Thermalwasser zu steigen. Der modern gestaltete Badener Brunnen mit drei kaskadenartig angeordneten Becken ist ein stolzes Gegenüber zur neuen Therme Fortyseven. Das Versprechen «Thermalwasser für alle» hat der Verein «Bagni Popolari» somit erfolgreich eingelöst.

Zusammenleben «Zwischenzimmer»

Im Rahmen des Kunstprojekts «Zwischenzimmer» beschäftigten sich Jugendliche der Oberstufen von Spreitenbach und Dietikon mit dem Lebens- und Wohnraum Limmattal. Dazu haben sie geschrieben, gemalt, performed, gespielt und getanzt. Als Abschluss des Projekts wurde die filmische Dokumentation im Pathé-Kino gezeigt. Sie wird an der finalen Projektschau der Regionale 2025 nochmals zu sehen sein.

Freiraum «Park am Wasser»

Der «Park am Wasser» befindet sich direkt an der Limmat in Zürich-Höngg. Besonders sind die fünf «Gartenzimmer», welche die grosse Spiel- und Liegewiese ergänzen und zu gemeinschaftlichem Nutzen einladen. Eine Holzplattform am Rand des Parks bietet zudem freie Sicht auf die Limmat. Der Park wird Mitte September 2022 im Rahmen der Zwischenschau der Regionale feierlich eröffnet.

Zusammenleben «Bäderkultur Baden»

Das Projekt «Bäderkultur Baden» ist im letzten Sommer mit dem entschleunigten Festival «Vom Baden lernen» gestartet. Das erste ausgewählte Kuratorenteam lädt dabei Kunstschaffende, Studierende und die Bevölkerung ein, sich mit der Transformationsgeschichte der Bäder auseinanderzusetzen. Ab Sommer 2022 folgt ein weiteres Kuratorenteam.

Zusammenleben «Bad zum Raben»

Im historischen Badener Badegasthof «Zum Raben» plant der Verein Bagni Popolari ein gemeinnützig betriebenes, lebhaftes Stadtbad mit Zugang zu naturbelassenem Thermalwasser für alle. Bespielt wird das Bad mit einem vielfältigen Programm rund um Kunst, Kultur und Bädergeschichte. 2022 steht die Genossenschaftsgründung für den Kauf und Umbau des alten Badegasthofs an.

Freiraum «Gartenanlage Dunkelhölzli»

Am Siedlungsrand von Zürich-Altstetten entsteht eine neuartige Gartenanlage, das «Dunkelhölzli». Auf einer Fläche von knapp vier Hektaren entstehen Familiengärten, Parzellen für gemeinschaftliches Gärtnern und ein parkartiger öffentlicher Bereich. Neu ist auch das Kernareal mit den Gewächshäusern im Besitz der Stadt Zürich und damit Teil der Gesamtplanung.

Zusammenleben «Mapping KulTOUR»

«Mapping KulTOUR» vernetzt die Limmattaler Kultur- und Kunstschaffenden und macht sozial-innovative Projekte für alle sichtbar. Die Community wächst stetig und erste Kultur- und Kunstschaffende stellen sich und ihre Projekte auf der Plattform artandsociety.net/limmattal vor. Mitmachen erwünscht!

Zusammenleben «Büezerland»

Das Limmattal ist seit langem auch Standort für innovative Firmen. Das Projektteam Kambli & Werffeli beschäftigt sich in «Büezerland» mit den Arbeitswelten im Limmattal und plant, verschiedenste Menschen, die hier arbeiten, zu porträtieren. Dieses Projekt wurde 2021 neu in unser Portfolio aufgenommen.

Freiraum «Baden im Fluss»

Das Projekt «Baden im Fluss» sieht eine sichere Bademöglichkeit in der Limmat an zentraler Lage in Baden vor. Im Kraftwerkskanal soll eine kurze Schwimmstrecke unter der Hochbrücke hindurch bis zur Frischluftbar «Triebguet» entstehen. Es ist seit Herbst 2021 ein Projekt der Regionale.

Zusammenleben «Limmattaler Songs»

Die Künstlergruppe Ssassa will mit Schulklassen und regionalen Künstlerinnen und Künstlern im Limmattal Songs mit Bezug zum Limmattal entwickeln. Gesungen wird in Mundart und in den unterschiedlichen Muttersprachen der Kinder. Unser jüngstes Projekt. Willkommen!

Arbeit der Organe

Lenkungs­ausschuss

Mit dem Lenkungsausschuss steht dem Verein und der Geschäftsstelle ein wichtiges, steuerndes Organ zur Verfügung. In insgesamt sechs Sitzungen hat er sich insbesondere mit der Ausrichtung der Zwischenschau 2022 beschäftigt sowie den anstehenden Präsidiumswechsel vorbereitet.

Vorstand

Der Vorstand hat in zwei ordentlichen und einer ausserordentlichen Vorstandssitzung wiederum wichtige Entscheide zur Ausrichtung des Vereins gefällt. Im Zuge des Präsidiumswechsels gab es auch eine Rochade beim Vizepräsidium: Roland Kuster hat Rahel von Planta dieses Amt nach 5 Jahren übergeben. In dieser Funktion ist sie bis Mai 2022 gleichzeitig stellvertretende Präsidentin des Vereins. Vorstandsmitglied und Gemeindeammann von Killwangen, Werner Scherer, wurde per Ende Jahr verabschiedet. Seine Nachfolge wird der neugewählte Ammann Markus Schmid antreten. Wir danken allen ganz herzlich für ihren Einsatz.

Mitglieder­versammlung

Die 6. ordentliche Mitgliederversammlung 2021 musste pandemiebedingt auf dem Zirkularweg erfolgen. Die Mitglieder sind den Empfehlungen des Vorstandes gefolgt und haben alle Anträge mit grosser Mehrheit angenommen. Unseren Mitgliedern danken wir bestens für das entgegengebrachte Vertrauen. An der ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 9. September sowie am anschliessenden Fest zur «Halbzeit der Regionale» fand die Verabschiedung der Präsidentin Brigitta Johner statt.

Fachbeirat

Der Fachbeirat hat sich 2021 zu zwei Projektkonferenzen getroffen. Mit viel Fachexpertise unterstützen die zehn Mitglieder die Projektqualifizierung unserer aktuell 31 Projekte. Sie begutachten jeweils neue Projetkeingaben – 2021 insgesamt sechs – und geben dem Vorstand eine Empfehlung zur Aufnahme ab. An der Projektkonferenz im Herbst hat der Beirat verschiedene Projekte vor Ort besucht. Der direkte Austausch mit den Projektträgern und Projektträgerinnen ist stets sehr wertvoll. Für die zahlreichen Projekte im Bereich Landschaft/Freiraum konnten wir mit Raphael Aeberhard (SKK Landschaftsarchitekten, Wettingen) eine zusätzliche Unterstützung gewinnen.

Ausblick

Limmattrail.ch

Anlässlich der zweiten Zwischenschau im 2022 planen wir für das Limmattal eine neue Freizeit-Attraktion: Zwischen Zürich und Baden spinnen wir längs und quer einen Weg durch das Tal und verbinden so einige unserer Projekte und Mitgliedergemeinden. Der «Limmattrail» besteht aus einem Wandertrail im aargauischen Teil des Limmattals und aus einem Velotrail im zürcherischen Teil und ist von Mai bis Oktober 2022 begeh- bzw. befahrbar. Ein interaktives Gewinnspiel mit attraktiven Preisen sowie spannenden Informationen zu den einzelnen Projekten eröffnet den Besuchenden einen neuen Blick auf die vielfältige Region.