Meilenstein-Jahr 2022

Geschätzte Vereinsmitglieder, liebe Leserin und lieber Leser

2022 war das erste Amtsjahr von mir als Präsident des Vereins «Regionale Projektschau Limmattal», einem für den Verein bedeutsamen Jahr mit der Zwischenschau als wichtigen Meilenstein. Zudem wurden zahlreiche Projekte weiterentwickelt oder neu aufgenommen. Gleichzeitig fanden übers Jahr verteilt viele spannende Veranstaltungen statt. Und mit der Gemeinde Turgi konnte ein 17. Vereinsmitglied gewonnen werden.

Sie sehen, ich bin zu einem spannenden Moment zur Regionale gestossen. Ich darf die erfolgreiche Arbeit meiner Vorgängerin, Brigitta Johner, weiterführen und mehr als 30 Projekte zur Entwicklung des Limmattals als attraktiven Lebensraum übernehmen. Viele der Projekte konnten während der Zwischenschau 2022 präsentiert werden. Sie hat beeindruckend gezeigt, was sich im Limmattal in den letzten Jahren bewegt hat, auch dank der Regionale.

Sei es durch eine umsichtige Gestaltung des «Blauen Bands» Limmat, durch eine sorgfältige Erneuerung und Pflege des Wohn- und Lebensraums Limmattal oder durch Massnahmen zur Förderung der Lebensqualität und des friedlichen Zusammenlebens: alle Projekte streben eine verbesserte Lebensqualität in dem sich weiterhin dynamisch entwickelnden Agglomerationsraum an.

Seit meinem Amtsantritt habe ich das Limmattal noch besser kennen und schätzen gelernt. Zum Beispiel vermittelten mir die Projekte «Ruheorte.Hörorte.» und «Promenades Lumières» ungewohnte auditive und visuelle Erlebnisse, die meine Sensibilität für Klang beziehungsweise Lärm sowie Licht beziehungsweise Lichtverschmutzung deutlich erhöht haben. Dass sich die Limmattalerinnen und Limmattaler trotz den vielen Herausforderungen einer stark wachsenden Region hier wohlfühlen, haben die Ergebnisse der letztjährigen Bevölkerungsbefragung gezeigt.

Allen, die zum guten Gelingen des Vereinsjahrs 2022 beigetragen und mich bei der Amtsführung wohlwollend unterstützt haben, danke ich ganz herzlich. Mit der Wahl am 18. Mai 2022 haben Sie mir eine grosse Freude bereitet. Meine Lust ist gross, die Regionale Projektschau Limmattal erfolgreich bis 2025 zu begleiten und darauf hinzuwirken, dass der Austausch und die Zusammenarbeit der 17 Limmattaler Gemeinden zwischen Zürich und Turgi auch über das Ende der Regionale hinausgehen mag.

Christian Aeberli
Präsident

Aus der
Geschäftsstelle

Zwischenschau 2022

Das Jahr 2022 stand voll und ganz im Zeichen unserer zweiten Zwischenschau: Von Mai bis Ende Oktober animierte der «Limmattrail» die Limmattaler Bevölkerung, nicht nur ihr Tal, sondern auch viele unserer Projekte aus einem neuen Blickwinkel kennenzulernen. Der Eröffnungsanlass im Mai 2022 mit über 100 Gästen war ein voller Erfolg. Zahlreiche geführte Wanderungen entlang der Trails – viele davon in Zusammenarbeit mit unseren geschätzten Vorstandsmitgliedern – lockten auch Wandermuffel aus der Badi und auf die Trails.

Meilensteine

Das Jahr 2022 war auch abseits der beiden Trails reich an Meilensteinen: Wir denken da an die Eröffnung der Klosterhalbinsel Wettingen im April, den plätschernden Wasserschleier auf der Dietiker Vorstadtbrücke im Rahmen des Modellvorhabens «Ruheorte.Hörorte.», an den fulminanten Start von «Art Flow» oder an den Kauf des «Bad zum Raben» dank der Beteiligung von rund 600 Genossenschafter*innen. Das Fest zur Eröffnung des «Park am Wasser», die Klangblitze des Projekts «Klangteppich», die während zweier Tage das Limmattal mit zahlreichen Auftritten verzauberten und der erste «Limmattaler Song» aus Weiningen waren weitere Höhepunkte im 2022.

Bevölkerungsbefragung und Zuwachs

Die Relevanz unserer Arbeit bestärkten die Ergebnisse der Bevölkerungsbefragung, die wir in Zusammenarbeit mit den Kantonen Aargau und Zürich im März 2022 vorstellen durften: Obwohl sich die Bewohner*innen des Limmattals nicht als Limmattaler*innen identifizieren, fühlen sie sich hier wohl. Dies spricht für eine bunte Mischung verschiedener Identitäten – eine Vielfalt, die das Limmattal einzigartig macht. Eine Mehrheit der Befragten befürwortet zudem den regionalen Austausch sowie die Zusammenarbeit der beiden Kantone Aargau und Zürich. Umso mehr freut es uns, dass wir um ein Vereinsmitglied gewachsen sind: Die Gemeinde Turgi ist seit Mitte 2022 eine der insgesamt 17 Gemeinden, die hinter der Regionale 2025 und ihrer Arbeit stehen.

Jahresabschluss 2022

Für die öffentlichkeitswirksamen Präsentationen in den Jahren der Zwischenschauen wird jeweils das Budget erhöht und die planmässigen Erträge werden um einen Beitrag aus unseren Rückstellungen, dem sog. «Ausstellungstopf», ergänzt. Auf der Ertragsseite konnten wir für den «Limmattrail» über CHF 50‘000 an Sponsorengeldern generieren. Dank guter Budgeteinhaltung und einem etwas höheren Gesamtertrag als geplant, mussten wir erfreulicherweise CHF 40’000 weniger aus unserem «Ausstellungstopf» entnehmen. Dies kommt der finalen Projektschau im 2025 zugute. Insgesamt schliessen wir das Jahr mit einem kleinen Gewinn ab.

Projektfortschritte

Seit Beginn der Regionalen Projektschau Limmattal haben die Projekte wichtige Fortschritte gemacht. Insgesamt sind bereits 19 Projekte «nominiert» oder «ausgewählt» und sind damit sicherer Bestandteil der finalen Projektschau 2025.

Im 2022 konnten wiederum Projekte erfolgreich abgeschlossen werden, einige sind aktiv in Umsetzung und andere formulieren gerade ihre Ideen in ersten Konzepten aus. Obwohl die Projekte punkto Umsetzung als auch inhaltlich sehr divers sind, haben sie alle mindestens zwei Dinge gemeinsam: Sie alle verbessern die Lebensqualität im Limmattal. Und hinter den Projekten stehen innovative und engagierte Menschen. Sie, die Macherinnen und Macher im Limmattal, möchten wir seit 2022 vermehrt zusammenbringen. Dazu haben bereits zwei spannende Treffen stattfinden können. Das «Bad zum Raben» und der «Park am Wasser» gaben Einblicke in die Entstehungsprozesse und erzählten von gemeisterten oder noch bevorstehenden Herausforderungen. Nach den inspirierenden und wertschätzenden Diskussionen endeten die Abende jeweils mit einer beschwingten Vorfreude auf die weitere gemeinsame Zusammenarbeit und auf die Zukunft des Limmattals.

Freiraum «Promenades Lumières»

Die Lichtverschmutzung hat aufgrund der Verdichtung stark zugenommen. Das Projekt möchte anhand von Nachtspaziergängen das Bewusstsein für Licht wecken und konkrete Möglichkeiten für eine verbesserte Lichtsituation im Limmattal ausarbeiten. Denn die Thematik Licht ist vielfältig: von Naturschutz über verschiedene Qualitäten der Beleuchtungen bis hin zur Schönheit der Sterne am Himmel.

Erneuerung «Wohnen im Limmattal»

Viele Wohnbauten im Limmattal wurden zwischen 1950 und 1980 gebaut. Oft stehen eine Erneuerung oder ein Abriss an. Welchen Wert haben diese Siedlungen für die Bewohnenden als gewachsene Freiräume und in Bezug auf die Klimabilanz? Diesen Fragen geht das Projekt der ZHAW anhand von ausgewählten Beispielen nach.

Zusammenleben «Klangteppich Limmattal»

Das Projekt macht die kulturelle Vielfalt im Limmattal sichtbar, ermöglicht Begegnungen und gemeinsame Erlebnisse zwischen Musiker*innen, Tänzer*innen und dem Publikum. Mit den «Klangblitzen» Ende September 2022 hat das Projekt das ganze Limmattal – trotz Regen- zum zweiten Mal zum Klingen, Singen und Tanzen gebracht!

Zusammenleben «Klosterhalbinsel Wettingen»

Am 1. April 2022 hat das «Museum Aargau» auf der Klosterhalbinsel Wettingen seinen zehnten Museumsstandort eröffnet. Das Projekt sieht vor, das geschichtsträchtige Erbe des Klosters in Wettingen erlebbar zu machen. Das Museumsangebot entstand in Zusammenarbeit mit den Schülerinnen und Schülern der sich auf dem Areal befindenden Kantonsschule. Sie arbeiten aktiv im Museum mit und prägen den Blick auf das Erbe der Klostergeschichte.

Freiraum «Ruheorte.Hörorte.»

Das Projekt möchte für die akustische Qualität im Limmattal sensibilisieren und hat dazu verschiedene Angebote für Fachpersonen und die Bevölkerung entwickelt. Die Klanginstallationen «Wasserschloss im Velohaus» und «Wasserschleier auf der Vorstadtbrücke» von Andres Bosshard sowie das Podium in Dietikon zum Thema «Akustische Qualität» haben zu Diskussionen und Gedanken über den Klang im Talraum angeregt.

Zusammenleben «Art Flow»

Im Kunstprojekt «Art Flow» setzen sich Kunstschaffende aus dem In- und Ausland mit dem Limmattal auseinander. 2023 kann das Projekt mit einer gesicherten Finanzierung, einer neuen Geschäftsführerin und einem hochkarätig besetzten Vorstand und Fachbeirat in die Umsetzung gehen. Wir sind gespannt auf die ersten Kunstwerke im Limmattal!

Zusammenleben «Heimattal»

Das «Heimattal» beschäftigt sich derzeit in Spreitenbach mit der Zukunft des Ortsmuseums und wird voraussichtlich auch in Schlieren und an weiteren Standorten im Limmattal zusammen mit der Bevölkerung Fragen zu Identität, Verbundenheit und Herkunft bearbeiten.

Zusammenleben «Limmattaler Songs»

Die Künstlergruppe Ssassa startete Ende 2022 mit dem ersten «Limmattaler Song» in Weiningen. Zusammen mit der Primarschule hat sie mit «Oises Winige» und insbesondere dem eingängigen Refrain «Im Limmattal simmer alli dehei / Im Limmattal isch niemert ellei» einen richtigen Ohrwurm produziert. Weitere «Limmattaler Songs» entstehen ab 2023 in Neuenhof, Schlieren und in vielen weiteren Gemeinden im Limmattal.

Arbeit der Organe

Lenkungsausschuss

Der Lenkungsausschuss ist seit Anbeginn unser wichtigstes steuerndes Organ für alle strategischen Fragen. So hat er sich unter anderem Ende 2022 bereits erstmals mit den Zielen und Aufgaben der finalen Projektschau 2025 befasst. Nebst dem Wechsel im Präsidium hat auch Roland Kuster, Gemeindeammann von Wettingen, den Stab an den Ennetbadener Gemeindeammann Pius Graf weitergegeben. Wir danken Roli Kuster für sein Engagement und seinen Einsatz in den letzten 6 Jahren und Pius Graf für seine Bereitschaft in diesem Gremium mitzuarbeiten.

Vorstand

Mit Sitzungen in Weiningen und Würenlos durfte der Vorstand dieses Jahr weniger bekannte Ort im vielfältigen Limmattal besuchen. Im März amtete noch Rahel von Planta als interimistische Präsidentin, ehe dann unser neuer Präsident Christian Aeberli die Herbstsitzung in Würenlos erstmals leitete. Aufgrund der kommunalen Wahlen gab es zwei Wechsel im Vorstand: Wir begrüssen Markus Schmid, Gemeindepräsident Killwangen, Marcel Balmer, Gemeindepräsident Unterengstringen, sowie Adrian Schoop, Gemeindeammann Turgi, im Vorstand und danken allen Vorstandsmitgliedern herzlich für ihren Einsatz.

Mitgliederversammlung

An der jährlichen Mitgliederversammlung im Mai 2022 wurde Christian Aeberli als Nachfolger unserer langjährigen Präsidentin Brigitta Johner sowie unserer Interimspräsidentin Rahel von Planta, Gemeindepräsidentin von Oetwil a.d. Limmat, für das Vereinspräsidium gewählt. Wir bedanken uns bei Rahel von Planta für ihren engagierten Einsatz und gratulieren Christian Aeberli zur Wahl. Er wird den Verein in den kommenden drei Jahren bis zur finalen Schlussschau leiten und gegen aussen vertreten. Auch alle weiteren Anträge der Mitgliederversammlung wie die Jahresrechnung 2021 oder das Budget 2023 wurden vom Verein einstimmig angenommen. Ein besonderes Highlight war die anschliessende Eröffnung des «Limmattrails» bei schönstem Wetter und mit humorvoller Moderation durch das Kommikerduo «Lapsus» im Triebguet in Baden.

Fachbeirat

Der Fachbeirat beschäftigte sich wiederum mit den Projektfortschritten und der Qualifizierung der Projekte im Sinne der Kriterien der Regionale. Auch hat er zwei neue Projekteingaben dem Vorstand zur Aufnahme empfohlen («Wohnen im Limmattal» und «Promenades Lumières»). Bei einer spannenden Wanderung von Dietikon nach Spreitenbach informierte er sich über das Projekt «Korridor Hüttikerberg-Sandbühl», die darin enthaltenen Massnahmen und die Bedeutung als talquerender Siedlungstrenngürtel. Ebenso spannend war die abendliche Führung mit Erläuterungen durch die Projektträgerschaft von «Promenades Lumières».

Ausblick

Nach der Schau ist vor der Schau

2023 ist der Auftakt für das grosse Finale der Regionalen Projektschau: Wir beginnen mit der Konzeption der Projektschau im Jahr 2025. In einem Workshop Ende 2022 hat die Geschäftsstelle zusammen mit Ausstellungsexpert*innen und dem Lenkungsausschuss erste Leitlinien für die Präsentation der Projekte und den initiativen Menschen dahinter erarbeitet. Gleichzeitig steht die Projektförderung im Jahr 2023 weiterhin im Fokus, damit die Projekte ihre gesetzten Ziele erreichen. Zudem setzen wir uns ein für die stete Vernetzung unserer Mitgliedergemeinden, beispielsweise mit einem ersten, von uns initiierten Gemeindeschreiber*innen-Austausch.