Jahres­bericht
2023

«Das Miteinander» ist die DNA der Regionale 2025

Geschätzte Vereinsmitglieder, liebe Leserinnen und Leser

Die DNA trägt die Erbinformation bei allen Lebewesen. Sie beinhaltet bestimmt auch, dass die Menschen miteinander besser durchs Leben kommen als gegeneinander. Miteinander die Lebensqualität im Limmattal zu erhalten oder sogar zu verbessern sowie die Interessen der Region in den Gemeinden und gegenüber den beiden Kantonen bewusst zu machen, sind wichtige Ziele des Vereins «Regionale Projektschau Limmattal». Dass sich 17 Gemeinden (nach Fusion von Baden und Turgi sind’s im 2024 noch 16) eines Tals in einem Verein zusammenschliessen und miteinander vorwärts gehen, ist ein einzigartiges Experiment, das im Limmattal 2025 mit einer grossen Projektschau, einer Fachtagung und einem feierlichen Anlass zu Ende gehen wird.

Auch 2023 war ein Jahr des Miteinanders beziehungsweise ein Jahr mit vielen Begegnungen mit Menschen im Tal. Zweimal trafen sich die verschiedenen Projektträger:innen am Ort eines Projekts. Sie lernten sich noch besser kennen, tauschten sich aus und sie konnten voneinander lernen. Das waren Treffen, die von allen Teilnehmenden als sehr bereichernd wahrgenommen worden sind. Ebenso positiv verlief das erste Treffen der Gemeinde­schreibenden, das im 2024 wiederholt werden wird.

Aus meiner Sicht besonders interessant, herausfordernd und lehrreich waren zudem die Treffen mit den Mitgliedern der verschiedenen Gremien sowie den Mitarbeitenden der Geschäftsstelle des Vereins: Lenkungsausschuss, Vorstand, Fachbeirat und eben Geschäftsstelle. Hervorheben möchte ich die Vorstandssitzung im Bauernhaus an der Limmat in Turgi. Es war der letzte Anlass, an dem der Gemeindeammann in seiner Funktion auftreten durfte und für die Regionale 2025 war es die erste und zugleich letzte Sitzung in der Gemeinde Turgi, die ab 2024 als Quartier zur Stadt Baden gehört.

Das Thema wie weiter nach der Regionale 2025 hat den Lenkungsausschuss und den Vorstand im 2023 beschäftigt. Die Diskussionen im Vorstand haben begonnen und noch zu keinem tragfähigen Ergebnis geführt. Der Wunsch bleibt, dass nach 2025 eine neue Organisation entsteht, in der die Gesellschaft, vertreten durch die Gemeindebehörden, gemeinsam mit der Wirtschaft nach Lösungen für ein lebenswertes und prosperierendes Limmattal sucht, geschaffen wird. Denn die Herausforderungen werden nicht weniger – das Bevölkerungswachstum und seine Folgen für die Frei- und Erholungsräume oder auf den öffentlichen und privaten Verkehr im Limmattal werden die Gemeinden, Kantone und auch den Bund beschäftigen. Diese Herausforderungen gemeinsam mit der Wirtschaft anzugehen, wäre ein optimaler Lösungsansatz.

So oder so, die Regionale 2025 hat viel vor und arbeitet intensiv an der «Regionalen Projektschau Limmattal» im Jahr 2025. Alle sind eingeladen, im Jahr 2024 den Fokus darauf zu richten und ihren Beitrag für einen tollen, unvergesslichen Abschluss zu leisten.

Christian Aeberli

Präsident Regionale Limmattal

Aus der
Geschäfts­stelle

Startschuss Projektschau

Nur kurz konnten wir nach der Zwischenschau «Limmattrail» im 2022 durchatmen. Langsam rückt der Abschluss und die finale Projektschau 2025 näher. Wie lässt sich die Vielfalt an Ideen fürs Limmattal vermitteln, wie können die unterschiedlichen Erkenntnisse und Resultate der Projekte greifbar gemacht und präsentiert werden? Zusammen mit unseren Gremien und externen Partner:innen haben wir verschiedenste Optionen durchgedacht, zahlreiche Ideen zusammengetragen, die langsam verfeinert und vervollständigt werden für ein rundes Gesamtbild im 2025.

Daraus haben sich nun ein Grobkonzept und erste Eventideen herauskristallisiert, auf deren Umsetzung wir uns sehr freuen!

Leitfaden Projektarbeit

Mit dem Leitfaden «Projektarbeit» greifen wir Erfahrungen auf, die Projektleitende im Limmattal gesammelt haben und vermitteln Grundwissen und wertvolle Hinweise dafür, wie Idee oder Projekt vorangetrieben werden können. Der Leitfaden ist die erste Broschüre einer ganzen Serie. Bis zur finalen Projektschau im Jahr 2025 produzieren wir weitere Broschüren, die aufzeigen sollen, welchen Mehrwert u.a. die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bringt. Andererseits dient diese Sammlung auch als Rückblick und Ausblick: Was haben wir in den letzten zehn Jahren geschafft und was erwartet uns in Zukunft?

Erster Austausch Gemeindeschreiber:innen

Zum ersten Mal trafen sich die Limmattaler Gemeindeschreiber:innen über die Kantonsgrenzen hinweg. Thema waren das Kennenlernen an sich, aber auch gemeindeübergreifende Projekte, wie die Umsetzung des Kunstprojekts ART FLOW.

Sommerakademie 23

Ideen für eine menschen- und naturfreundliche Entwicklung des Tals haben 70 Studierende von 14 Hochschulen aus der Schweiz und dem umliegenden Ausland erarbeitet. Dies während einer Woche unter Einbezug unserer Mitglieder, von Planer:innen und der Bevölkerung. Die Ergebnisse wurden auf Plakaten festgehalten, die am «Schlierefäscht» ein erstes Mal öffentlich präsentiert worden sind.

Personalwechsel

Im kleinen Team der Geschäftsstelle kam es zu grossen Veränderungen. Zum einen verabschiedeten wir uns von der langjährige Wegbegleiterin Gabrielle Gerber, die die Regionale 2025 mit grosser Sorgfalt und Ideenreichtum seit Anfang begleitet hat. Zum anderen liessen wir Maja Bartholet weiterziehen, die mit ihrem grossen Engagement und Knowhow zur wachsenden Präsenz der Regionale 2025 im Limmattal beigetragen hat.

Wir freuen uns, zusammen mit Susan Diethelm als Leiterin Kommunikation und Rebekka Zumsteg in der Administration den Endspurt in Angriff zu nehmen.

 

Jahres­abschluss 2023

In einem «Zwischenjahr»  ist das Budget für Austellungs- und Präsentationsaktivitäten jeweils geringer als in Jahren einer Projekt- oder Zwischenschau. Bei jährlich gleichbleibenden Einnahmen war für 2023 ein Gewinn von Fr 50’ooo geplant, der wiederum unserem «Ausstellungstopf» für 2025 zu Gute kommt.  Aufgrund geringerer Ausgaben in den Bereichen Präsentation und Kommunikation sowie geringerer Ausgaben für den laufenden Betrieb der Geschäftsstelle können wir erfreulicherweise Fr. 90’000 mehr, also insgesamt Fr. 140’000.- als Rückstellung für die Projektschau verbuchen.  Nach Rückstellungen resultiert insgesamt eine schwarze Null. Zudem konnten wir erfreulicherweise über Fr. 80’000 für die direkte Unterstützung einzelner Projekte generieren, die über die Geschäftsstelle abgerechnet werden.

Projekt­fort­schritte

Seit Beginn der Regionalen Projektschau Limmattal haben die Projekte wichtige Fortschritte gemacht. Insgesamt sind bis Ende 2023 bereits 23 Projekte «nominiert» oder «ausgewählt» und damit sicherer Bestandteil der finalen Projektschau 2025.

Im 2023 konnten einige Projekte erfolgreich abgeschlossen oder umgesetzt werden. Obwohl die Projekte punkto Umsetzung als auch inhaltlich sehr divers sind, haben sie alle mindestens zwei Dinge gemeinsam: Sie alle verbessern die Lebensqualität im Limmattal. Und hinter den Projekten stehen innovative und engagierte Menschen. Sie, die Macherinnen und Macher im Limmattal, bringen wir seit 2022 regelmässig zusammen. Dazu haben vier spannende Treffen an unterschiedlichen Projektorten stattfinden können. Die Projekte «Pischte 52», «Siedlungscoach» sowie das «Familienzentrum Karussell» gaben Einblicke in die Ergebnisse und erzählten von gemeisterten oder noch bevorstehenden Herausforderungen. Nach den inspirierenden und wertschätzenden Diskussionen endeten die Abende jeweils mit einer beschwingten Vorfreude auf die weitere gemeinsame Zusammenarbeit und auf die Zukunft des Limmattals.

Freiraum «Promenades Lumières»

Das Projekt sensibilisiert für die Qualität von Licht und Dunkelheit im öffentlichen Raum. Und das stösst im Limmattal auf grosses Interesse. Die Spaziergänge wurden von Bevölkerung, Fachpersonen und Politik zahlreich besucht und geschätzt. Mit gezielten Veranstaltungen bringt Projektleiterin Sophia Berdelis das Thema auch in die Gebiete, die wesentlich zur Lichtsituation im Limmattal beitragen, wie das Gewerbegebiet von Spreitenbach.

Freiraum «Agrarpark Limmattal»

Für den beliebten Naherholungsraum «Landschaftskorridor Hüttikerberg-Sandbühl» ein Entwicklungsleitbild erstellt. Dabei wurden insbesondere die Belange der Landwirtschaftsbetriebe berücksichtigt. Nun ist das Leitbild von den vier beteiligten Gemeinden als Grundlage für die weitere Gestaltung verabschiedet worden.

Zusammenleben «Klangteppich» - Klangtandem 2023

Beim Projekt «Klangteppich» steht die Begegnung im Zentrum: In sogenannten Klangtandems erarbeiteten Kunstschaffende in neuen Formationen und aus verschiedenen Sparten eigens für das Projekt eine Performance: Pantomime & Volksmusik, mittelalterliche Klänge & Tanz oder ein Streichquartett & Slam Poetry. Der Klangtandem-Tag lockte das Publikum an einem sonnigen Herbsttag auf die Pischte 52 in Schlieren, in die Siedlung Reitmen und ins Kloster Fahr. Der Klangteppich wird weiter gestrickt: am 08.09.2024 geht’s in die nächste Run-de!

Zusammenleben «Limmattaler Song» – Song aus Schlieren

Das Repertoire der Limmattaler Songs wächst! In Schlieren ist ein weiterer Limmattalersong geboren. «Schliere-City, da isch öppis los…» singt das Schulhaus Reitmen in Schlieren unter der Federführung von Musiker Christian Fotsch von Ssassa. Der interkulturelle Song «Füür i de Vene» widerspiegelt den lebendigen und multikulturellen Schulbetrieb in Schlieren.

Zusammenleben «Art Flow» – Projektstart mit The Limmattal(ers)

Im Limmattal entsteht mit dem Projekt ART FLOW eine riesige Kunstgalerie. Die Foto-Künstlerinnen Gloria Galovic und Ester Vonplon richten den Blick auf das Limmattal und zeigen ihre Werke im Gluri Suter Huus in Wettingen. Entstanden sind lebendige und poetische Werke rund um das Leben entlang der Limmat.

Freiraum «Guide Limmatböötle» – Immer noch beliebt

Jedes Jahr in den warmen Sommermonaten kommen die «Böötli»in Scharen die Limmat hinunter. Dieses beliebte Freizeitvergnügen birgt nicht nur Risiken an den Wehren, sondern ist auch für den Zielort Dietikon eine echte Herausforderung. Die Regionale bietet einen jährlich aktualisierten Guide, um die Besucherströme über die besten Ausstiegstellen und die grössten Gefahrenstellen zu informieren. Auch weisen wir auf die Schutzgebiete der Natur hin.

Freiraum «Dunkelhölzli» – Baubewilligung erteilt

Der Bau der beispielhaften Familiengartenanlage in Zürich Altstetten kann beginnen. Nachdem es gegen das Vorhaben keine Einsprachen mehr gibt, können das Salzwegbächli renaturiert und die insgesamt fünf Gartenfelder sowie eine Erholungszone gebaut werden. Der Baubeginn ist für Anfang 2025 vorgesehen.

Neu dabei

2023 wurden folgende Projekte neu aufgenommen:

Erneuerung «Fahr Erlebnis»

Die Fahr Erlebnis AG hat sich zum Ziel gesetzt, die ehemaligen Klosterbetriebe mit dem Fährigarten, dem Restaurant «Zu den 2 Raben», dem Landwirtschaftsbetrieb und der historischen Trotte wieder neu zu beleben und zu einem bekannten Ausflugsziel im Limmattal zu machen. Die Regionale 2025 begleitet und unterstützt sie dabei!

Erneuerung «Regionallabor Limmattal»

Das Projekt «Regionallabor Limmattal» ist eine Art Werkstatt. Es dient dazu, herausfordernde Aufgaben der Regional-, Landschafts-, Stadt- und Mobilitätsplanung zu bearbeiten. Zentrale Aufgabe ist es, auf der Grundlage bester Beispiele und Methoden zukunftsfähige Projekte und Ideen für das Limmattal zu generieren, sie zu sammeln und auch auszustellen. Das Regionallabor ist eine Initiative verschiedener Hochschulen und baut auf Projekten und Ideen junger Studierender und Forschender auf.

Zusammenleben «Kultur Karussell»

Mit dem Projekt «Kultur-Karussell» möchte das Familienzentrum Karussell in Baden sein Angebot im Bereich «Kulturelle Teilhabe und ästhetische Bildung von Anfang an» weiterentwickeln. Zusammen mit professionellen Kulturschaffenden entsteht ein leicht zugängliches Kultur-Angebot für die Kleinsten und ihre Familien und Angehörigen.

Zusammenleben «Verweilen im Limmattal»

Die Phänomena zeigt eine einzigartige Erlebniswelt zu den Themen Mensch, Natur und Wissenschaft im Dietiker Niederfeld. In diesem Rahmen stellt die Phänomena ein Programm für Schulklassen und Gruppen zusammen. Und möchte so das Limmattal einem grossen Besucherkreis näherbringen, Interesse für seine Herausforderungen, seine Angebote und Möglichkeiten wecken.

Freiraum «Bike Trail»

Jede Bike-Tour ist ein Erlebnis. Man bewegt sich draussen in der Natur und geniesst überraschende Ausblicke auf die Landschaft. Der Verein «Biketrails Altberg» plant einen durchgängigen Biketrail von Höngg über den Altberggrat bis nach Würenlos. Der Verein bringt alle Akteure an einen Tisch und möchte den Biketrail auf bestehenden und legalen Wegen abschnittsweise umsetzen.

Arbeit der Organe

Bild Quelle: CH Media/Severin Bigler

Vorstand

Die Zusammenkünfte aller Gemeinde-, Stadtpräsident:innen und der Gemeindeammänner abseits der Traktanden ist jeweils ein Highlight des grenzüberschreitenden Austauschs und der Zusammenarbeit, die so einmalig ist im Limmattal. Die Sitzungen fanden in Killwangen und in Turgi statt. Der Anlass in Turgi, dem jüngsten Mitglied der Regionale war ein ganz besonderer. Denn mit der Fusion mit Baden scheidet die Gemeinde mit dem langjährigen Gemeindeammann Adrian Schoop sogleich wieder aus dem Vorstand aus.

Lenkungs­ausschuss

Der Lenkungsausschuss trifft, als Vertretung des Vorstands, strategische Entscheide des Vereins. Darin sind sowohl die beiden Kantone als auch Gemeinden aus beiden Kantonen vertreten. Das inzwischen eingespielte Team stellte mit dem Beschluss des Grobkonzept zur Projektschau 2025 die ersten Weichen fürs Finale.

Mitglieder­versammlung

Nach einer gemeinsamen Wanderung quer durchs Tal von Dietikon nach Oetwil durch das Naturschutzgebiet der Geroldswiler Auen fand am Zielort Oetwil an der Limmat die jährliche Mitgliederversammlung statt. Der Abend klang bei einem angeregten Austausch und mit erfrischenden Getränken in der gemütlichen Frühlingslounge aus. Vielen Dank Oetwil a. L.  für die Gastfreundschaft!

Fachbeirat

Ein letztes Mal hat der Fachbeirat neue Projekteingaben beurteilt und zur Aufnahme empfohlen. Bis dato wurden insgesamt 65 Ideen für die Projektschau diskutiert und auf ihre Relevanz für das Tal überprüft. An der Projektkonferenz tauschten sich die Mitglieder des Fachbeirats mit den Verantwortlichen für das Jahrhundertprojekt «Lebendige Limmat» in Unterengstringen sowie den Projektträgern des «Fahr Erlebnis» im Kloster Fahr aus.

Ausblick

Finale in Sicht

Wer den Jahresbericht aufmerksam liest, dem ist es nicht entgangen: Das Jahr 2025 und somit der Abschluss der Regionalen Projektschau 2025 ist bereits greifbar nah und beschäftigt uns auf verschiedenen Ebenen. Das Fundament für die finale Projektschau steht und gemeinsam mit den 36 Projekten und 16 Gemeinden entwickeln wir die finale Projektschau 2025 weiter.

Dabei steht die Zusammenarbeit im Fokus. Denn wir sind überzeugt, nur durch eine starke Zusammenarbeit der Gemeinden kann die Region zukunftsfähig – also auch über 2025 hinaus – gestaltet werden. Diesem Thema wird sich auch die nächste Broschüre «Leitfaden. Zusammenarbeit» widmen.